Serie Pflanzen in der Bibel

 

Die Dattelpalme (phoenix dactylifera)

 

Die Dattelpalme (phoenix dactylifera) gibt es im Vorderen Orient als Nutz- und Kulturpflanze etwa seit dem 3. Jt. v. Chr..Kaum eine andere Pflanzenart wird in der Bibel so oft erwähnt wie sie. Allein daran kann man ermessen, welche kulturelle und landwirtschaftliche Bedeutung dieser Baum für die Hebräer hatte, war sie doch im Heiligen Land eine vertraute Erscheinung, wichtigster Obstbaum, und Lieferant für Baustoffe und zum Schmücken. So tragen einige Bäume über ihre Lebensdauer von etwa 80 bis 100 Jahren alle zwei Jahre bis zu 100 Kilogramm Früchte. Die Palme ist ein wahres Multitalent, so wird das Pflanzenherz als Palmkohl verzehrt, getrocknete Blätter als Viehfutter verwendet, die festen Blätter zum Dachdecken verwendet, und nicht zuletzt dienen die Stämme als Bau- und Brennmaterial. Diese Vielfalt erklärt die tiefe kulturelle Verwurzelung des Gewächses zu den Menschen und Städten. So trägt zum Beispiel die Stadt Jericho schon in der Bibel den Beinamen "Die Palmenstadt".

 

1 Und Mose stieg aus der Wüste von Moab auf den Berg Nebo, auf den Gipfel des Pisga gegenüber von Jericho. Und der HERR liess ihn das ganze Land sehen, von Gilead bis nach Dan, 2 ganz Naftali und das Land Efraims und Manasses und das ganze Land Judas bis an das westliche Meer, 3 den Negev und die Ebene des Jordan, die Talebene von Jericho, der Palmenstadt, bis nach Zoar. 4 Und der HERR sprach zu ihm: Dies ist das Land, von dem ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe: Deinen Nachkommen will ich es geben. Ich habe es dich mit deinen Augen schauen lassen, aber du wirst nicht dort hinüberziehen.

 

Deuteronium 34, 1-4

 

Quelle: Züricher Bibel. Theologischer Verlag Zürich 2007.

 

Die immergrüne Palme ist ein Zeichen der Fruchtbarkeit, den wo es Palmen gibt, da gibt es auch Wasser und Nahrung. Das haben auch die Israeliten erfahren als sie nach dem Auszug aus Ägypten durch die kargen Wüsten wanderten und immer Ausschau nach den lebensspendenen Oasen halten mussten.

 

9 Und von Mara zogen sie weiter und kamen nach Elim. In Elim aber waren zwölf Wasserquellen und siebzig Palmen, und sie lagerten dort.

 

Numeri 33, 9

 

Quelle: Züricher Bibel. Theologischer Verlag Zürich 2007.

 

Gerade wegen ihrer Vielseitigkeit kommt die Palme auch als verziehrender Schmuck, in Tempelanlagen und Palästen, in vielen Stellen der Bibel vor. So hat König Salomon, als er zu Ehren Gottes in seinem vierten Herrschaftsjahr den Tempel hat bauen lassen, unter anderem auch Palmen zur Verzieherung des Tempels eingesetzt.

 

29 Und alle Wände des Hauses versah er rundum mit Schnitzereien, mit geschnitzten Verzierungen, Kerubim, Palmen und Blütenkelchen, im Inneren und auch aussen. 30 Und auch den Boden des Hauses überzog er mit Gold, im Inneren und auch aussen. 31 Und für den Eingang in den hinteren Raum fertigte er Türen aus Ölbaumholz an; die Torpfeiler, die Türpfosten, fünfeckig. 32 Und die beiden Türflügel waren aus Ölbaumholz, und er versah sie mit Schnitzereien, Kerubim und Palmen und Blütenkelchen, und er überzog sie mit Gold; das Gold aber liess er über die Kerubim und auf die Palmen hämmern. 33 Und ebenso machte er für den Eingang des Hauptraums Türpfosten aus Ölbaumholz, viereckig, 34 und zwei Türen aus Wacholderholz; die beiden Flügel der einen Tür waren drehbar, und auch die beiden Flügel der zweiten Tür waren drehbar. 35 Und in diese schnitzte er Kerubim, Palmen und Blütenkelche und überzog sie mit Gold, das der Form des Eingeritzten angepasst war.

 

1. Könige 6, 29-35

 

Quelle: Züricher Bibel. Theologischer Verlag Zürich 2007.

 

Auch bei religiösen jüdischen Festen ist die Palme integraler Bestandteil. So ist die Palme einer der Bäume aus denen die Hütte selbst erbaut wurde, aber ist sie auch Teil des Feststraußes für den Gottesdienst.

 

15 ... Und man liess einen Aufruf durch alle ihre Städte und durch Jerusalem ergehen: Geht ins Gebirge, und holt Zweige vom Ölbaum und Zweige vom wilden Ölbaum und Zweige von Myrte und Zweige von Palmen und Zweige von dicht belaubten Bäumen, um Hütten zu machen, wie es geschrieben steht. 16 Da zog das Volk hinaus und brachte sie, und sie machten sich Hütten, jeder auf seinem Dach und in ihren Höfen und in den Vorhöfen des Hauses Gottes und auf dem Platz am Wasser-Tor und auf dem Platz am Efraim-Tor. 17 Und die ganze Versammlung, alle, die aus der Gefangenschaft zurückgekehrt waren, machten Hütten und wohnten in den Hütten.

 

Nehemia 8, 15-17

 

Quelle: Züricher Bibel. Theologischer Verlag Zürich 2007.

 

Die Palme ist eine von den „Vier Arten“ von Pflanzen bei denen Psalmen gesungen wurden und die mit Regen, respektive Wasser in Verbindung gebracht werden. Auch im Neuen Testament wird diese Verbindung zwischen den Laubhüttenfest und Wasser von Jesus selbst gemacht.

 

37 Am letzten, dem grossen Tag des Festes aber stand Jesus da und rief: Wenn jemand Durst hat, komme er zu mir und trinke!

 

Johnannes 7, 37

 

Quelle: Züricher Bibel. Theologischer Verlag Zürich 2007.

 

Die Palme, die zum Ritus, als auch als Verziehrung dient, kommt auch zur Geltung als Jesus zum letzten Mal in Jerusalem einzog. Ihm wurde zugewedelt und Palmzweige auf den Weg gelegt.

 

12 Als am Tag darauf die grosse Volksmenge, die zum Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem komme, 13 nahmen sie die Palmzweige und zogen hinaus, ihn zu empfangen, ...

 

Johannes 12, 12-13

 

Quelle: Züricher Bibel. Theologischer Verlag Zürich 2007.

 

So nützlich und vielseitig die Palme als Nutzträger ist, so vielseitig ist sie auch in ihrer symbolischen Bedeutung. Als Symbol, der Fruchtbarkeit, Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit (Psalm 92,13), für Sieg und Frieden (Offenbarung 7,9), und schließlich Schönheit (Hohelied 7,8), ist sie omnipräsent.

 

Links

 
Wikipedia - Die Datttelpalme
 
Bibelwerk - Die Dattelpalme
 
Religionslexikon - Die Dattelpalme
 
Bibelkommentare - Die Dattelpalme
 
Wikipedia - Das Laubhüttenfest